Was hat der Darm mit der Lunge und der Haut zu tun...

Lunge, Haut und Darm werden in der Naturheilkunde häufig zusammen betrachtet. 

Schleimhaut besitzt der Mensch von der Nasen- und Mundschleimhaut an bis zum Ende des Darms. Embryonalgeschichtlich entstehen Lunge und Darm aus dem gleichen Keimblatt. Beide Organe haben die Aufgabe, etwas für den Körper aufzunehmen und was er nicht mehr benötigt abzugeben. Der Darm in Form von flüssigen und festen Stoffen und die Lunge eher für gasförmige Stoffe. 

In der Therapie von Atemwegserkrankungen wie zum Beispiel von Asthma, Heuschnupfen oder Sinusitis, muss also unbedingt auch die Behandlung des Darms mit eingeschlossen werden. Der Körper muss über Lymphe, Niere, Leber und Darm entsprechend entgiften können. Ist der Organismus nicht mehr in der Lage über diese Organe ausreichend zu entgiften, tut er dies über die Haut. Dies kann sich in Hauterkrankungen, z.B. Neurodermitis äußern. Also ist auch bei Hauterkrankungen die Mitbehandlung von Leber und Darm unumgänglich. 

 

Der Darm hat mit 300-400 qm mit Abstand die größte Körperoberfläche. 80 Prozent des Immunsystems sitzen im Darm. Die Darmflora unterstützt und schützt dieses. Die Flora eines einzelnen gesunden Erwachsenen besteht aus ungefähr 100 Billionen Mikroorganismen, die im Darm leben. Diese guten Darmbakterien schützen den Darm vor einer Überwucherung von krankmachenden Bakterien oder Pilzen, modulieren die Schleimhautschicht, bilden Vitamine und Hormonvorstufen und helfen bei der Nährstoffaufnahme. 

Durch Antibiotika, falsche Ernährung, Medikamente, Schwermetalle, übermäßiger Stress, Leber-, Gallenblasen- oder Pankreaserkrankungen oder Infekte des Magen-Darm-Traktes können das Gleichgewicht der Darmflora schädigen. 

 

Häufig findet sich zusätzlich eine Besiedlung mit Candida-Pilzen oder Bakterien wie Clostridien. Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse schütten durch das veränderte Milieu unter Umständen weniger Verdauungssäfte aus, was bedeuten kann, dass die Verdauung nicht ordnungsgemäß abläuft. Gärung kann einsetzen und Fuselalkohole können sich bilden. Diese verändern wiederum die Bakterienflora, führen zu Blähbauch und Blähungen und belasten die Leber. Auch Schimmelpilze kommen häufiger vor als man denkt und belasten Lungen-Schleimhäute und Leber. 

 

Die Darmgesundheit steht also in direktem Zusammenhang mit der Lunge und der Haut. Unsere Ausscheidungsorgane beeinflussen sich also gegenseitig.

Eine Störung der mikrobiellen Darmflora kann sogar als ein möglicher Auslöser für eine Haut- oder Lungenerkrankung angesehen werden.

 

Moderne innovative Laboruntersuchungen des Stuhls, sogenannte gentechnische Untersuchungsverfahren der Darmbakterien, ermöglichen ganz neue Untersuchungsspektren und Aussagekraft. Dadurch wurden die bis vor kurzer Zeit noch unbekannten neuen Darmbakterien Faecalibakterium Prausnitzii oder Akkermansania Muciniphila gefunden, die wichtig für unsere Gesundheit sind. Die moderne Forschung der Darmbakterien stellt immer weitere faszinierende Zusammenhänge zwischen Darmbakterien und Gesundheit fest. 

 

Neben einem Ungleichgewicht der Darmflora spielen auch toxinbildende Bakterien wie Clostridien oder eine Belastung mit Schwermetallen, Umweltgiften oder anderen Toxinen eine Rolle. Die falsche Mikrobielle Besiedelung der Schleimhäute von Lunge, Haut oder Darm mit Hefepilzen, Schimmelpilzen, Staphylokokken, Streptokokken oder anderen Bakterien, wird bei der Behandlung von Asthma, Heuschnupfen oder Neurodermitis nicht immer beachtet.

Durch Entgiftung, einen guten Schleimhaut- und Darmfloraaufbau, das Auffüllen von leeren Mikronährstoffspeichern sowie durch eine Kohlenhydrat- und individuelle Allergiearme Diät, kann das Gleichgewicht wiederhergestellt werden.

Ein Ungleichgewicht der Darmflora kann übrigens auch zu chronischer Müdigkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Verdauungssbeschwerden, Nahrungsmittel-unverträglichkeiten, Infektanfälligkeit, chronsichen Entzündungen, Konzentrationsstörungen, Sodbrennen, Akne u.v.m. führen.

 

Häufig werden Darmbeschwerden als Reizdarmsyndrom abgetan, Untersuchungsergebnisse, Laborbefunde, Magen-Darm-Spiegelungen - alles ohne Befund. Keiner findet etwas, dennoch fühlt sich der Patient krank und klagt über viele der oben beschriebenen Beschwerden. Mit innovativen, tiefgehenden Laboruntersuchungen und ganzheitlichen Betrachtungsweisen kann auch möglichen Ursachen für diese Beschwerden auf den Grund gegangen werden.