Die Schilddrüse und ihre vielfältigen Auswirkungen

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Kleines Organ – Große Wirkung: Die Schilddrüse – die Diva unter den Organen

 

Die Schilddrüse ist die größte und intelligenteste Hormondrüse des menschlichen Körpers. Sie reguliert den Gefühlshaushalt, schenkt uns Kraft und Durchhaltevermögen und erlaubt es uns, alle unsere Anlagen und Neigungen zur Entfaltung und Reifung zu bringen. Der Weg zu Glück und Erfolg führt oft über eine gesunde, aktive Schilddrüse. Außerdem ist die Schilddrüse der Motor in unserem Stoffwechsel. Sie lenkt viele wichtige Funktionen in unserem Körper. Schilddrüsenerkrankungen stellen bei vielen Menschen und insbesondere bei Frauen ein Problem dar, das großen Einfluss auf die Lebensqualität haben kann.
Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Schilddrüse sehr detailliert erforscht und ihre Bedeutung innerhalb des menschlichen Körpers weitestgehend geklärt. Dennoch sind ihre möglichen Störungen nicht immer eindeutig zu verstehen, wodurch auch eine Behandlung immer individuell erfolgen sollte.

 

Erschöpfung, Müdigkeit, Unruhe, mangelnde Belastbarkeit, Nervosität, Wutausbrüche, Gereiztheit, Veränderung des Blutdrucks, Herzrasen, Schlafstörungen, Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme, kalte Haut und ständiges Frieren, Verdauungsprobleme, trockene Haut, Heißhungerattacken, Haarausfall, Konzentrationsschwäche, Zyklusstörungen, Potenzstörungen, verminderte Libido, Unfruchtbarkeit, Wassereinlagerungen, Kloßgefühl in der Kehle, depressive Verstimmung, Körperschmerzen, hohes Schlafbedürfnis, Schwellungen der Augenlider und Hände

                                                   

  

Zahlreiche Symptome bei denen man vielleicht nicht direkt an eine Schilddrüsenfunktionsstörung denken würde, die aber mit der Schilddrüse und einem hormonellen Ungleichgewicht zu tun haben können.

 

Welche Aufgaben erfüllt die Schilddrüse?

Die Schilddrüse  ist ein kleines, normalerweise nicht mehr als 25 g schweres Organ, das unterhalb des Kehlkopfs der Luftröhre anliegt. Die Aufgabe der Schilddrüse ist die Produktion und Freisetzung der beiden Schilddrüsenhormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Tetrajodthyronin oder Thyroxin).

Diese Hormone bestimmen entscheidend die Stoffwechsellage des Organismus und beeinflussen zahlreiche Körperfunktionen. Dazu gehören unter anderem der Energieverbrauch, die Regulation der Körperwärme, die Aktivität von Nerven, Muskeln, Herz, Kreislauf, Magen und Darm, das seelische Wohlbefinden, die Sexualität sowie, insbesondere bei Kindern, die körperliche und geistige Entwicklung.

 

Neben einer Schilddrüsenunterfunktion und einer Schilddrüsenüberfunktion kann es auch zu Autoimmunerkrankungen kommen.

Autoimmunerkrankungen: Hashimoto-Thyreoiditis und Morbus Basedow

Eine so genannte Autoimmunerkrankung liegt dann vor, wenn der Körper beginnt, sich selbst und seine Organe und Zellen anzugreifen und sie in ihrer Funktion behindert oder zerstört.
Bei der Hashimoto-Thyreoiditis liegt eine krankhafte Unterfunktion (Hypothyreose) der Schilddrüse vor, die sich jedoch zeitweise auch als Überfunktion zeigen kann. Die allgemeinen Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion sind anfangs meist nicht sehr ausgeprägt und entwickeln sich eher langsam. Aus diesem Grund wird häufig auch eine Hashimoto-Thyreoiditis erst spät diagnostiziert oder sogar nur zufällig entdeckt. Dabei spielt sich jedoch zusätzlich noch ein entzündlicher Prozess im Schilddrüsengewebe ab. Beim Morbus Basedow liegt eine lang anhaltende und krankhafte Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) vor. Ein spezieller Antikörper (TRAK) lässt sich im Blut nachweisen und ist ein wichtiger Indikator für Morbus Basedow.

Schilddrüse und Geschlechtshormone

Viele Symptome von Schilddrüsenproblemen decken sich mit denen von unausgewogenen Geschlechtshormonen. Es ist in den wenigsten Fällen klar definierbar, welche Hormongruppe zuerst ins Ungleichgewicht geraten ist. Zu viele Ursachen sind für beide Systeme möglich. Sicher ist aber, dass beide Hormongruppen ineinander greifen wie zwei Zahnräder, die sich gegenseitig beeinflussen. Ein langanhaltendes Ungleichgewicht im Geschlechtshormonbereich kann eine überforderte Schilddrüse bedeuten und umgekehrt. Besonders häufig ist bei Schilddrüsenpatienten das Hormon Progesteron im Mangel und sollte in einer ganzheitlichen Therapie mit einbezogen werden. Besonders bei Kinderwunschpatientinnen ist hierauf Wert zu legen.

Schilddrüse und Nebenniere

Die Nebenniere ist unser Schlüsselorgan für die optimale Stressverarbeitung. Eine längere Schilddrüsenunterfunktion kann sich auf die Funktion der Nebenniere auswirken, ebenso wie sich eine Nebennierenschwäche auf die Funktion der Schilddrüse auswirken kann. Eine Schilddrüsenbehandlung sollte auch immer eine eventuelle Nebennierenschwäche mit beachten, da insbesondere das in der Nebenniere produzierte Stresshormon Cortisol auf komplexe Weise mit den Schilddrüsenhormonen kommuniziert.

 

Schilddrüse und Mikronährstoffmängel

Neben unseren Geschlechts- und Stresshormonen, die häufig aus dem Gleichgewicht geraten bei einer Schilddrüsenfunktionsstörung, sollten auch  verschiedene Mikronährstoffe überprüft werden, die wichtig für eine gute Funktion der Schilddrüse sind. Unter anderem gehören hierzu Selen, Eisen, Vitamin D3, Vitamin B12, Magnesium und Zink. Auch eine gute Darmflora sowie Leberfunktion sind wichtig.

 

Schilddrüse und Infektionen

Als Auslöser für eine Schilddrüsenerkrankung können auch Infektionen durch Viren z.B. den Epstein-Barr-Virus, Bakterien z.B. Borrelien oder Yesinia enterocolitica oder Parasiten in Frage kommen sowie Entzündungen im Zahnbereich. Auch eine erhöhte Belastung des Körpers mir Schwermetallen und Umwelttoxinen kann die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen.

 

Therapieoptionen

Für die Schilddrüse stehen neben den klassischen schulmedizinischen Therapiemöglichkeiten auch gute ganzheitliche und naturheilkundliche Therapieoptionen zur Verfügung.

Dabei ist zu beachten, dass die Schilddrüse ein äußerst sensibles und komplexes Organ ist, das höchst individuell betrachtet werden sollte. Dabei kommt es auch immer auf die Symptome und das Befinden des Patienten an und nicht nur auf die reinen Laborwerte. Schilddrüsenerkrankungen lassen sich nicht auf eine klassische Hypo- und Hyperthyreose beschränken! Die alleinige Bestimmung des TSH Wertes ist für eine Diagnose in der Regel nicht ausreichend!

Obwohl die Schilddrüsenwerte in der Norm liegen, klagen Patienten häufig über Unterfunktionsbeschwerden. Daher ist es nicht nur wichtig, ob die Werte in der Norm liegen, sondern auch wie die verschiedenen Werte im Verhältnis zueinander stehen.

Daher kommt es in einer ganzheitlichen Behandlung auch auf die Interpretation der Werte in  Beziehung zu den Beschwerden des Patienten an. Da kann es Erfahrung und Einfühlungsvermögen in die oft schwer interpretierbare und oft wechselnde Symptome verlangen.

Insbesondere die systemische Einbindung der Schilddrüse, mit ihren vielen Wechselwirkungen in den Regelkreis des übrigen Hormonsystems ist von größter Bedeutung für die Behandlung.

Für eine ganzheitlich orientierte Schilddrüsenbehandlung kommen verschiedene pflanzliche Präparate, homöopathische Mittel, bio-identische Hormone, verschiedene Vitamine und Mikronährstoffe, Darmaufbaupräparate sowie lokale Anwendungen, Entgiftungsverfahren und Ernährungsempfehlungen in Frage.

 

 

 Quelle: http://www.marktapotheke-greiff.de/index.php/schilddruese.html